Sakramente

THEOLOGEN SAGEN, JESUS CHRISTUS SEI IN SEINEM WORT, SEINEN HANDLUNGEN UND SEINER PERSON DAS UR-SAKRAMENT DER MENSCHENLIEBE GOTTES. MEHR

Beichte: Verzeihung und Frieden finden

Für das christliche Menschenbild ist der Glaube zentral, dass wir Menschen frei sind, zu entscheiden, was wir tun und was wir unterlassen wollen. In der Abwägung über unser Verhalten gibt das Gewissen Orientierung. Als innere Stimme zeigt es uns an, was gut und was böse ist.

 

Oft wird uns erst im Nachhinein klar, dass wir etwas getan haben, was unserem Gewissen widerspricht. Dann stehen wir vor der Aufgabe, uns zu versöhnen – mit uns selbst, mit anderen Menschen und auch mit Gott.

 

Das Sakrament der Beichte bietet einen Rahmen dafür an, wie wir unser Verhalten reflektieren und Gott alles anvertrauen, was uns leidtut. Dabei ist entscheidend, dass wir in der Beichte die Erfahrung machen: Gott vergibt uns Menschen, wenn wir bereuen, was wir getan haben, wenn wir bekennen, was falsch war, und wenn wir bereit sind, unser Leben zum Guten zu verändern.

 

Ablauf der Beichte

1. Vor der Beichte:

Der Beichtende setzt sich in die Kirche und denkt über sein Leben nach:

Was habe ich gut gemacht?
Was tut mir leid?

 

2. In der Beichte:

  1. Der Beichtende betritt das Beichtzimmer.
  2. Gemeinsam mit dem Priester beginnt er mit dem Kreuzzeichen.
  3. Der Beichtende bekennt, was ihm leid tut.
  4. Zusammen mit dem Priester überlegt er, was er sich für die Zukunft vornehmen möchte.
  5. Der Priester segnet den Beichtenden und spricht ihm damit die Vergebung Gottes zu:
    Gott, der barmherzige Vater,
    hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes
    die Welt mit sich versöhnt
    und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden.
    Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden.
    So spreche ich dich los von deinen Sünden:
    + Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
    Amen.

3. Nach der Beichte:

Der Beichtende verlässt das Beichtzimmer und dankt Gott für die Vergebung mit einem Gebet. 

Beichtgeheimnis

In der Beichte ist jeder Priester zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet. Er darf nichts von dem weitererzählen, was ein Beichtender gesagt hat. Das Beichtgeheimnis gilt z.B. auch gegenüber weltlichen Gerichten und gegenüber der Polizei.