Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch in der Kirche

In den Jahren 1971 bis 1973 war Heinz Pottbäcker als Kaplan in der damaligen Pfarrei Zur Heiligen Familie tätig und hat nachweislich Kinder missbraucht. Vor und nach seinem Dienst in Rhede wurde er wegen sexuellen Kindesmissbrauchs verurteilt – und dennoch weiterhin als Seelsorger im Bistum Münster eingesetzt.

 

In der Studie über den Kindesmissbrauch im Bistum Münster, die im Juni 2022 erschienen ist, wird er als Intensivtäter bezeichnet. Zusätzlich zu 21 Betroffenen, für die es in Akten und Zeitungsberichten konkrete Hinweise gibt, ist von einem großen Dunkelfeld auszugehen. Zu diesem Ausmaß trug wesentlich die Versetzungspraxis der Bistumsleitung bei, die Heinz Pottbäcker trotz ihres Wissens um seine Missbrauchstaten in der Seelsorge beließ.

 

Auf Betreiben von Betroffenen und auf Wunsch der Pfarrei St. Gudula hat das Bistum Münster die Verbrechen von Heinz Pottbäcker im November 2018 öffentlich gemacht.

 

Seitdem wirken Betroffene, Gremienmitglieder der Pfarrei und Vertreter*innen des Bistums in einer Arbeitsgruppe zusammen, die einen Beitrag zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche leisten möchte. Diese kooperiert u.a. mit einer vergleichbaren Arbeitsgruppe in den Pfarreien Liebfrauen und St. Georg in Bocholt.

Selbsthilfe Rhede

In der Selbsthilfe Rhede haben sich Personen zusammengeschlossen, die sexuellen Kindesmissbrauch in der Kirche erlebt haben.

 

Sie ist ein Forum von Betroffenen für Betroffene und organisiert sich ohne Einfluss der Kirche.

 

www.selbsthilfe-rhede.de

Anlaufstellen im Bistum Münster

Das Bistum Münster möchte für alle Betroffenen, die sexuelle Missbrauch in der Kirche erfahren haben, ansprechbar sein – also für Personen, die als Minderjährige oder als Schutzbefohlene betroffen waren oder sind, ebenso für Personen, die als Volljährige sexuellen Missbrauch erlebt haben.

 

Auf dieser Seite finden sich Informationen über den Umgang mit sexuellem Missbrauch im Bistum Münster, über Hilfe und Beratungsmöglichkeiten für Betroffene und deren Angehörige, über „Leistungen in Anerkennung des Leids“ und über die Aufarbeitung der Missbrauchs-Geschehnisse:

 

Hilfe bei sexuellem Missbrauch - Bistum Münster (bistum-muenster.de)

Online- und Telefonberatung

Internetberatung

www.hilfe-nach-missbrauch.de

 

Hilfeportal Sexueller Missbrauch des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs

www.hilfeportal-missbrauch.de

 

Telefonseelsorge

Tel.: 0800/1110111 oder 0800/1110222 

 

Hilfetelefon „Sexueller Missbrauch“

Tel.: 0800/2255530

Beratungsstellen

Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle Bocholt 

Neutorplatz 1

46395 Bocholt

Tel.: 02871/183808

www.ehefamilieleben.de/unsere-beratungsstellen/bocholt

 

Ehe-, Familien- und Lebensberatung Borken 

Marienstraße 3

46325 Borken

Tel.: 02861/66011

www.ehefamilieleben.de/unsere-beratungsstellen/borken

 

Caritasberatungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern für das Dekanat Bocholt

CaritasCentrum

Nordwall 44-46

46399 Bocholt

Tel.: 02871 / 25 13 13 01

www.caritas-bocholt.de

 

Ärztliche und psychosoziale Beratungsstelle bei Misshandlung, Vernachlässigung und sexuellem Missbrauch von Kindern

Barloer Weg 125

46397 Bocholt

Tel.: 02871/33777

www.beratungsstelle-bocholt.de

 

Zartbitter Münster e.V. 

Berliner Platz 8 

48143 Münster

Telefon: 0251/4140555

info(at)zartbitter-muenster.de

 

Weißer Ring Kreis Borken

Ewald Vogeshaus (Außenstellenleitung)

Amselweg 29

48712 Gescher

Telefon: 02542/954119

www.borken-nrw-westfalen-lippe.weisser-ring.de
weisser-ring-kreisborken(at)online.de

Missbrauch im Bistum Münster

Unter dem Titel „Macht und sexueller Missbrauch in der Kirche. Betroffene, Beschuldigte und Vertuscher im Bistum Münster seit 1945“ ist im Juni 2022 eine Studie veröffentlicht worden, die den sexuellen Kindesmissbrauch durch Priester und Ordensleute im Bistum Münster beleuchtet.

 

In dieser Studie, die von Historikern der Universität Münster durchgeführt wurde, wird nicht nur das Ausmaß des Missbrauchs untersucht, sondern auch gefragt, welche persönlichen und strukturellen Fehler in der Kirche dazu geführt haben, dass Täter oft ungestraft davongekommen sind und in der Regel weiter in der Seelsorge eingesetzt wurden.

 

Die gesamte Studie kann hier nachgelesen werden.

 

Unter anderem findet sich in der Studie ein Artikel über den Intensivtäter Heinz Pottbäcker, der von 1971 bis 1973 Kaplan in der damaligen Pfarrei Zur Heiligen Familie war. Dieser Beitrag kann hier nachgelesen werden.

 

Am 17. Juni hat sich Bischof Dr. Felix Genn zu den Ergebnissen der Missbrauchsstudie und zu Konsequenzen im Bistum Münster geäußert. Sein Statement ist hier zu lesen.       

 

Im zeitlichen Umfeld der Veröffentlichung der Missbrauchsstudie hat der Deutschlandfunk ein Interview mit Pfr. Thorsten Schmölzing geführt und ihn zur Aufarbeitung in Rhede befragt. Dieses Interview kann hier nachgehört werden.

Aufarbeitung in Rhede

Seit 2018 wirken Betroffene, Gremienmitglieder der Pfarrei St. Gudula und Vertreter*innen des Bistums Münster in einer Arbeitsgruppe zusammen, die einen Beitrag zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche leisten möchte.

 

Diese hat bisher folgende Veranstaltungen angeboten: 

  • November 2018: Informationsveranstaltung zum sexuellen Kindesmissbrauch durch Heinz Pottbäcker
  • In der Woche nach der Informationsveranstaltung: Anlaufstelle für unterschiedlich Betroffene 
  • März/April 2019: Zwei Filmabende („Spotlight“, „Verfehlung“) und eine Podiumsdiskussion
  • September 2021: Ausstellung un_GLAUB_lich im öffentlichen Raum 
  • Seit November 2021: Angebot für Schulklassen zum Thema „Sexueller Kindesmissbrauch in der Kirche“
  • 12. Februar 2023: Veröffentlichung zu übergriffigem Verhalten durch Pfr. J. Lehmbrock
  • 2024: Theaterprojekt „Kinderhäuser“ im Theater Münster unter der Beteiligung von M. Schmitz

Ausstellung un_GLAUB_lich

Unter dem Titel un_GLAUB_lich hat im September 2021 eine Ausstellung zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche stattgefunden: In der Fußgängerzone der Rheder Innenstadt standen zwölf großformatige Exponate mit Schrift- und Bildimpulsen, die unterschiedliche Aspekte des sexuellen Kindesmissbrauchs durch Priester thematisieren.

 

Die zwölf Bildtafeln, die zusammen mit der Künstlerin Christa Mari Kirch entwickelt wurden, sollten einen Anlass bieten, sich dem zu nähern, was sexueller Kindesmissbrauch durch Priester bewirken kann. Sie regten dazu an, Gedanken über die Aufarbeitung solcher Verbrechen auszutauschen und gemeinsam mit anderen zu begreifen, was unglaublich ist: Dass Priester Kinder missbraucht haben und dass dies in der Kirche verschwiegen wurde.

 

Bewusst wurde eine Ausstellung im öffentlichen Raum gewählt. Denn die Selbsthilfe Rhede und die Pfarrei St. Gudula als Veranstalter wünschten sich eine breite Auseinandersetzung, damit der Missbrauch von Kindern in der Kirche nicht vergessen wird und damit Kinder innerhalb und außerhalb der Kirche Schutz erfahren.

 

Die Ausstellung un_GLAUB_lich kann von anderen Pfarreien oder Institutionen ausgeliehen werden. Anfragen nimmt Pfr. Thorsten Schmölzing entgegen (Tel.: 02872/800057. E-Mail: schmoelzing(at)bistum-muenster.de)

Aufarbeitung im Pastoralen Raum Bocholt – Isselburg – Rhede

Im Oktober 2021 ist eine Arbeitsgruppen ins Leben gerufen worden, in der sich Mitglieder aus den Arbeitsgruppen in den Pfarreien Liebfrauen (Bocholt) und St. Gudula (Rhede) treffen. Seit 2024 ist dort auch die Pfarrei St. Georg (Bocholt) vertreten.

Die Arbeitsgruppe hat folgende Schwerpunkte:

  1. Wechselseitige Information über die Arbeit in den beiden Arbeitsgruppen auf Ebene der Pfarreien
    • Dialog über die unterschiedliche Dynamik in den jeweiligen Aufarbeitungsprozessen der Pfarreien
    • Austausch über die spezifischen Bedarfe und Angebote für die Gemeinden
  2. Austausch über verschiedene Aspekte der Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche
  3. Planung und Reflexion von gemeinsamen Veranstaltungen

Bisherige Angebote:  

  • 8. September 2022: Veranstaltung mit Prof. Th. Groß-Bölting und Prof. Y. Brandl zur Missbrauchsstudie Bistum Münster
  • 28. September bis 24. November: Ausstellung TRANSPARENZ

Erkenntnisse aus dem bisherigen Prozess

Die Arbeitsgruppe auf Ebene des Pastoralen Raumes hat aus den Erfahrungen der vergangenen Jahren einige Erkenntnisse für die Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche abgeleitet:  

  1. Jeder Prozess der Aufarbeitung ist individuell. 
  2. Aufarbeitung ist solange notwendig, wie es Gesprächsbedarf zu sexuellem Kindesmissbrauch in der Kirche gibt.    
  3. Von sexuellem Kindesmissbrauch in der Kirche können Menschen unterschiedlich betroffen sein:
    • Erfahrung von Missbrauch durch einen Kleriker
    • Persönliche Beziehung zu einer Person, die durch einen Kleriker missbraucht wurde (z.B. Eltern, Geschwister, Ehepartner, Kinder, Freunde)
    • Aktive Teilnahme am Gemeindeleben zu der Zeit, als ein Kleriker Kinder missbraucht hat
    • Gefühl der Zugehörigkeit zur Kirche als Glaubensgemeinschaft
    • Erfahrung von Missbrauch außerhalb der Kirche
    • Etc.       
  4. Unterschiedlich Betroffene müssen – soweit sie dies möchten – in die Gestaltung des Aufarbeitungsprozesses auf der Ortsebene einbezogen werden – in Form von Information, Möglichkeit zur Beratung und zur Mitentscheidung. Dies gilt auch für die Erarbeitung und Weiterentwicklung des Institutionellen Schutzkonzeptes. 
  5. Der leitende Pfarrer sowie die Mitglieder des Seelsorgeteams, des Pfarreirats und des Kirchenvorstands spielen eine zentrale Rolle, damit der Prozess der Aufarbeitung innerhalb der Pfarrei mit Entschiedenheit in Angriff und dauerhaft fortgeführt wird. Darum benötigen diese Personen von Beginn an eine gute Begleitung des Bistums:
    • Bearbeitung von Widerständen im irritierten System
    • Ermutigung und Stabilisierung
    • Fachliche Beratung für Schritte der Aufarbeitung
  6. Zusätzlich zu einer Informationsveranstaltung zu Beginn des Aufarbeitungsprozesses ist es hilfreich, in Regelmäßigkeit (z.B. einmal im Jahr) ein öffentliches Angebot zu machen, auf das Personen zugreifen können, die zusammen mit anderen und im kirchlichen Kontext über die Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs nachdenken möchten.
  7. Darüber hinaus sollte durch die Pfarrei (z.B. auf der Homepage) auf verschiedene Möglichkeiten der Beratung, der Selbsthilfe, etc. hingewiesen werden.     
  8. Auf der Ortsebene braucht es ein professionelles Projektmanagement. Wenn dies durch das hauptberufliche oder ehrenamtliche Personal nicht geleistet werden kann, sollte das Bistum unterstützen. 
  9. Die Zuständigen auf der Ortsebene benötigen eine verlässliche Rückbindung an das Bistum mit klaren Zuständigkeiten der Kontaktpartner auf Bistumsebene, damit es zu einer guten Vernetzung mit diesen Themen kommt:
    • Wechselseitige Förderung der Aufarbeitung auf Orts- und Bistumsebene
    • Personelle Unterstützung seitens des Bistums im Prozess der Aufarbeitung auf der Ortsebene
    • Finanzierung von Projekten  
  10. Vernetzung mit Pfarreien und anderen kirchlichen Einrichtungen, die sich um die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche bemühen, ist von Gewinn:
    • Die unterschiedlichen Aspekte der Aufarbeitung werden sichtbar und laden zu einem wechselseitigen Lernprozess der Beteiligten ein.
    • Die Verantwortlichen können sich gegenseitig ermutigen, stärken und inspirieren.
    • Synergien z.B. bei der Durchführung von öffentlichen Angeboten werden möglich.

Positionen für die Weiterentwicklung im Bistum Münster

Die Arbeitsgruppe auf Ebene des Pastoralen Raumes hat aus den Erfahrungen der vergangenen Jahren einige Aspekte für die Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs im Bistum Münster abgeleitet, die sie gegenüber verschiedenen Verantwortlichen der Kirche ins Gespräch bringt:  

  1. Um die Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs in der Breite des Bistums zu verankern, bedarf es einer Strategie. Im Gegensatz zu den Arbeitsfeldern Prävention und Intervention fehlt es in diesem spezifischem Aufgabenfeld bisher an einer konzeptionellen Vorgehensweise.
  2. Hierzu ist eine bewusste Entscheidung der Bistumsleitung vonnöten, dass die kontinuierliche Aufarbeitung eine zentrale pastorale Aufgabe ist.
  3. Diese Haltung muss nachhaltig in Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen implementiert werden, um die Verantwortlichen dort zur Aufarbeitung zu befähigen.
  4. Auf diesem Weg ist es sinnvoll, auf Ebene des Bistums eine Fachstelle zu schaffen, die u.a. folgende Aufgaben hat:
    • Vernetzung der Pfarreien und der kirchlichen Einrichtungen, die bereits Erfahrungen mit Prozessen der dauerhaften Aufarbeitung gesammelt haben
    • Zusammenführen der bisherigen Erfahrungen im Bistum, damit diese in weitere Prozesse der Aufarbeitung einfließen können
    • Entwicklung einer fachlichen Expertise, die z.B. Wissen um Abwehrmechanismen in irritierten Systemen beinhaltet – unter partizipativer Berücksichtigung der  gesammelten Erfahrungen im Bistum
    • Kontaktaufnahme zu Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen, in denen ein Fall sexuellen Kindesmissbrauchs neu bekannt geworden ist, und deren Begleitung, damit diese an die Erstinformation einen Prozess dauerhafter Aufarbeitung anschließen
    • Koordination der Begleitung durch Expert*innen im Umgang mit irritierten Systemen – in der Anfangsphase nach Bekanntwerden von Fällen sexuellen Kindesmissbrauch und bei nachgelagerten Veranstaltungen mit unterschiedlich Betroffenen
    • Finanzielle Förderung von Projekten zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche
    • Öffentlichkeitsarbeit zu den Erfahrungen mit Aufarbeitungsprozessen im Bistum Münster, die ermutigt und Anregungen für die Aufarbeitung vermittelt
    • Verortung von Erkenntnissen über Aufarbeitungsprozesse in der Aus- und Fortbildung von haupt- und ehrenamtlich Verantwortlichen im Bistum Münster (Priesterseminar, IDP, Präventionsschulungen, etc.)
  5. ​​​​​​​Die Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs im Pastoralen Raum Bocholt – Isselburg – Rhede bietet eine aktive Unterstützung bei der Entwicklung des Stellenprofils und bei der Einrichtung der Fachstelle für den Arbeitsbereich Aufarbeitung an.

Ausstellung TRANSPARENZ

„TRANSPARENZ“ – unter diesem Titel findet in Bocholt und in Rhede vom 28. September bis zum 24. November 2024 eine Ausstellung statt, die dazu einlädt, über die Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche nachzudenken.

 

Die Künstlerin Christa Maria Prein und der Sprecher der Selbsthilfe Rhede Martin Schmitz haben hierzu sieben Stelen konzipiert, auf denen Worte zur Auseinandersetzung angeboten werden, die innere Reaktionen auf Missbrauch beschreiben.

 

Die Ausstellung ist in der Liebfrauenkirche (Bocholt), in der St. Gudula-Kirche (Rhede) und in der St. Georg-Kirche (Bocholt) zu sehen:

  • 28. September bis zum 17. Oktober: Liebfrauenkirche (Langenbergstraße, Bocholt)
  • 20. Oktober bis zum 10. November: St. Gudula-Kirche (Kirchplatz, Rhede)
  • 13. bis 24. November: St. Georg-Kirche (St.-Georg-Platz, Bocholt)

Projektbeschreibung

Unter dem Titel „Macht und Machtmissbrauch in der katholischen Kirche“ ist im Juni 2022 eine Studie zum sexuellen Kindesmissbrauch im Bistum Münster erschienen. Dort sind u.a. Verbrechen von Priestern beschrieben, die in Bocholt, Isselburg und Rhede eingesetzt waren. Auf diese Weise hat das Forscherteam mehr Licht in das Dunkelfeld sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche gebracht.

 

Die Transparenz, die im Zuge der Aufarbeitung von Missbrauchstaten hergestellt wird, kann Unterschiedliches auslösen: Verbitterung über die Kirche, Verständnis für die Situation von unmittelbar Betroffenen, Motivation zur Verhaltensveränderung in der Kirche.

 

Das Kunstprojekt, das die Künstlerin Christa Maria Prein zusammen mit dem Sprecher der Selbsthilfe Rhede Martin Schmitz konzipiert hat, möchte dazu anregen, sich in den Prozess der Aufarbeitung hineinzubegeben. Dabei werden Worte zur Auseinandersetzung angeboten, die innere Reaktionen auf Missbrauch in der Kirche beschreiben.

 

Diese Begriffe sind in Scherenschnitttechnik auf Glasbausteinen abgebildet, die in sieben Stelen eingefügt sind. Der beleuchtete farbige Hintergrund korrespondiert mit den einzelnen Worten und trägt als künstlerisches Mittel wortwörtlich dazu bei, mehr Licht in den Prozess der Aufarbeitung zu bringen. Je nach Standort entsteht auf den Glasbausteinen optisch eine Verzerrung, die dazu einlädt, den Blickwinkel immer wieder zu verlagern.

Termine

Die Ausstellung TRANSPARENZ ist in der Liebfrauenkirche (Bocholt), in der St. Gudula-Kirche (Rhede) und in der St. Georg-Kirche (Bocholt) zu sehen:

  • 28. September bis zum 17. Oktober: Liebfrauenkirche (Langenbergstraße, Bocholt)
  • 20. Oktober bis zum 10. November: St. Gudula-Kirche (Kirchplatz, Rhede) 
  • 13. bis 24. November: St. Georg-Kirche (St.-Georg-Platz, Bocholt)   

Ausstellungseröffnung: Samstag, 28. September (11.00 Uhr, Liebfrauenkirche Bocholt)

Abschlussveranstaltung: Samstag, 23. November (12.00 Uhr, St. Georg-Kirche Bocholt)

 

An folgenden Terminen stehen Mitglieder der Selbsthilfe Rhede sowie Vertreter*innen der Pfarreien Liebfrauen, St. Gudula und St. Georg zum Gespräch bereit. Sie führen gerne spontane Besucher*innen durch die Ausstellung: 

 

Liebfrauenkirche:

  • Samstag, 28. September (12.00-16.00 Uhr)
  • Dienstag, 1.Oktober (10.00- 12.00 Uhr)
  • Mittwoch, 2. Oktober (10.00-12.00 Uhr, 17.00-19.15 Uhr)
  • Samstag, 5. Oktober (10.00-12.00 Uhr)
  • Dienstag, 8. Oktober (10.00-12.00 Uhr)
  • Samstag, 12. Oktober (16.00 – 18.00 Uhr)

St. Gudula-Kirche:

  • Sonntag, 20. Oktober (12.00-13.30 Uhr)
  • Mittwoch, 23. Oktober (16.00-18.00 Uhr) 
  • Montag, 28. Oktober (16.00-18.00 Uhr)
  • Sonntag, 3. November (12.00-13.30 Uhr)  

St. Georg-Kirche: 

  • Mittwoch, 13. November (15.00-17.00 Uhr)
  • Samstag, 16. November (16.00-18.00 Uhr)
  • Montag, 18. November (16.00-18.00 Uhr)
  • Mittwoch, 20. November (16.00-18.00 Uhr)
  • Sonntag, 24. November (11.30-12.30 Uhr)

Flyer