Pfarrei St. Gudula trauert um Papst Franziskus

Am Ostermontag ist Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren gestorben. Zusammen mit vielen Christinnen und Christen weltweit trauern wir um einen Papst, der für eine Kirche eingestanden ist, die den Menschen zugewandt und großherzig ist.

 

In den vergangenen zwölf Jahren hat Papst Franziskus inhaltliche Akzente gesetzt, die sich unmittelbar in unserem Gemeindeleben wiederspiegeln:

  • So hat er in seiner ersten Enzyklika „Lauda to si“ die Verantwortung der Menschheit für die Erhaltung der Schöpfung hervorgehoben. Dabei hat er u.a. beleuchtet, dass es insbesondere die Lebensweise in den Industrienationen ist, die der Natur schadet und die Existenzgrundlage von Menschen im globalen Süden zerstört. Inspiriert durch dieses Schreiben ist in der Pfarrei St. Gudula die Arbeitsgruppe „Schöpfung“ ins Leben gerufen worden, die Themen von Nachhaltigkeit z.B. in Bezug auf Energie und die Verwendung von fair gehandelten Produkten verfolgt.
  • Außerdem hat der Papst die Bemühungen seines Vorgängers weitergeführt, gegen Missbrauch in der Kirche vorzugehen und zurückliegende Verbrechen aufzuarbeiten. Sein Verdienst liegt u.a. darin, dass Sanktionen der Kirche für Missbrauchstäter und für Bischöfe, die vertuscht haben, konkretisiert wurden. Auf Ebene der Pfarrei St. Gudula fühlen wir uns mit seinem Anliegen verbunden, das Schicksal und die Anliegen von Betroffenen in den Mittelpunkt der Aufarbeitung zu stellen.
  • Im Hinblick auf den Umgang der Kirche mit Menschen, die gleichgeschlechtlich lieben, hat Papst Franziskus den Blick dafür geöffnet, dass in vielen homosexuellen Partnerschaften gegenseitige Liebe, dauerhafte Treue und Verantwortung für andere Menschen gelebt wird. Darum hat er die Möglichkeit gegeben, solche Partnerschaften zu segnen – und der bereits emeritierte Bischof Felix Genn hat seinen Seelsorgerinnen und Seelsorgern das Vertrauen ausgesprochen, hierfür die richtige Form zu finden. Diese Entwicklung hat der Arbeitsgruppe „Regenbogen“ in unserer Pfarrei Auftrieb gegeben, die zum Ziel hat, für homosexuelle und andere queere Menschen erfahrbar zu machen, dass sie zur Normalität unseres Gemeindelebens dazugehören.

In der Pfarrei St Gudula wird bis zum Begräbnis des verstorbenen Papstes in allen Gemeindegottesdiensten für Papst Franziskus gebetet.

 

Außerdem wird täglich um 12:00 Uhr die Totenglocke für ihn geläutet.

 

Wer persönlich für Papst Franziskus beten möchte, findet in der St. Gudula-Kirche einen Gedenkort mit seinem Foto.